Uchter Stolpersteine
Nach mehrjähriger Vorarbeit auf Seiten des Uchter Arbeitskreises "Stolpersteine" wurden im November 2015 Stolpersteine verlegt für drei Familien, deren letzter selbstgewählter Aufenthaltsort, bevor sie deportiert wurden, in Uchte war:
- Familie Meyer / Pagener -> Kirchstraße 114, heute gegenüber des ev. Kindergartens Spatzennest
- Familie Scheurenberg / Paradies -> Mühlenstraße 113, heute vor dem Volksbank - Eingang
- Familie Simon -> Brinkstraße 213, heute Hausnummer 20
Während des Rahmenprogramms zur Verlegung der Stolpersteine verlasen erstmals AG – Teilnehmer kurze Familienbiografien, um so die Menschen hinter den Stolpersteinen lebendig werden zu lassen.
An der Verlegung nahmen mit Renate Pagener Livingston und ihren Kindern aus den USA, José Hammerschlag nebst Frau aus Israel sowie Lothar Paradies mit Familie aus Uchte auch Hinterbliebene der Stolpersteinfamilien teil.
Erstmals vor dem Volkstrauertag im November 2017 putzten Jugendliche der AG die verlegten Stolpersteine. Verschiedene Putzmittel und Schwämme bzw. Tücher wurden ausprobiert und zum Teil wieder verworfen, auch, ob das Wasser kalt oder warm sein sollte. Am Ende strahlten die Stolpersteine richtig.
Seitdem ist es ein fester Termin im Jahreskalender der AG – immer im November kurz vor dem Volkstrauertag werden die Stolpersteine geputzt. Im Anschluss werden im Rahmen von Schweigeminuten Rosen im Gedenken niedergelegt.
Beim Putzen 2020 bemerkten nun zwei Jugendliche, die sich schon seit einigen Jahren immer um die Stolpersteine in der Kirchstraße kümmern, dass diese im Eingang zum Färberplatz eigentlich unglücklich liegen. Die Steine sind jedes Jahr sehr stark verunreinigt, nicht zuletzt aufgrund des Reifenabriebs. Kurzerhand wurde Herr Demnig, der Künstler, der die Stolpersteine europaweit verlegt, angemailt, ob sie wohl um einige Meter in den Gehweg hinein umgelegt werden dürften. Die Antwort lautete „Ja!“, worum sich der Uchter Bauhof freundlicherweise umgehend kümmerte. Nun werden sie hoffentlich in Zukunft nicht mehr so stark verunreinigt sein.
Im Februar 2020 wurde im Rahmen einer Feierstunde zur Übernahme der Patenschaft für den Jüdischen Friedhof eine Stele enthüllt mit den Namen und Daten der Stolperstein-Opfer, in Auftrag gegeben vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. Auch hier verlasen AG – Mitglieder kurze Familienbiografien und zeigten Fotos der Opfer.
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