Familie Scheurenberg / Paradies
Die Familie Scheurenberg bestand aus fünf Personen: den Eltern Adolf und Elise und ihren drei Kindern Sophie, Ella und Gustav.
Adolf und Elise Scheurenberg, geb. Löwenstein mit Tochter Sophie und Sohn Gustav
Adolf Scheurenberg war seit ca. 1889 in Uchte Viehhändler mit gutem Umsatz bis zum Jahr 1933. Er lebte mit seiner Frau Elise im eigenen Haus in der Mühlenstr. 113 mit 6 großen Zimmern, Diele und Küche. 1938 mussten sie es letztendlich an die Gemeinde Uchte verkaufen.
Schon im Jahr 1936 zogen Adolf (inzwischen Rentner) und seine Frau Elise nach Bremen, wo ihre Tochter Ella verheiratet war; Sophie (Foto rechts) sowie ihr Bruder Gustav mit Ehefrau folgten ihnen.
Gustav Scheurenberg nahm sich im Alter von 44 Jahren das Leben, sechs Wochen bevor seine Frau und seine Schwester Sophie im November 1941 ins Ghetto Minsk deportiert wurden, wo sie einige Monate später starben.
Auch die Eltern blieben nicht verschont: Sie wurden mit 80 Jahren ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sie im Abstand weniger Monate 1942/43 starben.
Ella Paradies, geb. Scheurenberg
Einzig Tochter Ella sollte überleben.
Sie hatte 1919 Wilhelm Paradies geheiratet, der nicht jüdischen Glaubens war. Gemeinsam zogen sie schon 1925 nach Bremen, wo sie erst ein, später zwei Tabakwarengeschäfte betrieben. Erst mit 49 Jahren wurde Ella 1945 nach Theresienstadt deportiert, wo sie die Befreiung durch die Rote Armee miterlebte und überlebte.
Nach ihrer Rückkehr zog sie gemeinsam mit ihrem Mann und dem Sohn zurück nach Uchte, wo sie wiederum ein Tabakwarengeschäft eröffnete; ihr Mann arbeitete bei der Sparkasse.
Ella starb 1976; ihre Nachkommen leben auch heute noch in Uchte.