Schülerinnen und Schüler der OBS Uchte machen sich stark für Integration
„Wir wollen etwas zum Thema Flucht machen!“ Das war vor einem Jahr die Aussage der Arbeitsge-meinschaft „Courage“ an der OBS Uchte. In der Arbeitsgemeinschaft sind Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 9 und 10. Gesagt, getan, aber es wurde ein langer Weg. Wie soll das Projekt aussehen? Für wen wollen wir es machen und was soll hinterher mit dem Ergebnis geschehen? Das waren die Fragen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Schulsozialarbeiterin Uta Sievers am Anfang beschäftigten. Die Schule trägt den Titel Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Damit verpflichtet sie sich, jedes Jahr eine Aktion zum Thema Diskriminierung zu machen.
Ein Jahr später ist etwas entstanden, das sich sehen lassen kann, eine Ausstellung bestehend aus 10 Roll Ups zum Thema „Flucht und Ankunft in Deutschland“.
Die Ausstellungseröffnung fand im Rahmen einer kleinen Feierstunde statt, die Schulleiter Detlef Seiler eröffnete. Die Ansprache hielt der Samtgemeindebürgermeister Reinhard Schmale, der gleichzeitig der Pate für die Oberschule Uchte im Rahmen von Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage ist. Schmale zeigte sich beeindruckt von dem Projekt, mit dem die Schülerinnen und Schüler klar Position gegen Diskriminierung und für Vielfalt beziehen. „Ich bin stolz, dass ihr gemeinsam diesen Weg eingeschlagen habt, denn dieser Weg ist der einzige, der dazu führt, dass Deutschland auch weiterhin ein liebenswertes Land bleibt.“ Er betonte, dass es wichtig sei, für Werte wie Sicherheit, Meinungsfreiheit und Glaubensfreiheit zu kämpfen, da diese Werte nicht überall auf der Welt selbstverständlich seien.
Die Ausstellung gliedert sich in drei Teile. Es gibt einen allgemeinen Teil, der sich mit dem Thema „Flucht und Ankunft in Deutschland“ beschäftigt. Zwei Roll Ups beinhalten die Ergebnisse einer anonymen Befragung von jugendlichen Migranten aus dem Landkreis Nienburg. Diese Befragung wurde im letzten Schuljahr von den Bundesfreiwilligen an Schulen im Landkreis Nienburg durchgeführt. Der letzte Teil stellt Schülerinnen und Schüler der OBS Uchte vor, die aus ihrem Land fliehen mussten und die über ihre Erlebnisse berichten. Ziel der Ausstellung ist es, den Geflüchteten ein Gesicht zu geben und sie zu ermutigen, über ihr Schicksal zu berichten. Andererseits soll die Ausstellung die in Deutschland Geborenen für das Thema „Flucht und Ankunft“ in einem fremden Land sensibilisieren. Sie sollen durch die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Roll Ups Verständnis und Empathie für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aus den anderen Ländern und Kulturen entwickeln. Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler genau das machen, hat die Arbeitsgemeinschaft außerdem noch mit Hilfe der Lehrerin Silke Wiehe eine Rallye entwickelt, die dazu anregt, sich mit der Thematik intensiver zu beschäftigen.
Um aus der Idee auch ein Projekt werden zu lassen, bedurfte es natürlich auch finanzieller Mittel. Diese wurden bereitgestellt vom Weser-Aller-Bündnis in Kooperation mit dem Kreisjugendring und dem Jugendforum sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen von „Demokratie leben“. Schulleiter Detlef Seiler informierte die Anwesenden: „Die Ausstellung wird bis kurz vor den Osterferien in der Oberschule gezeigt werden. Gerne können auch Bürgerinnen und Bürger oder Gruppen die Ausstellung nach vorheriger Anmeldung in dieser Zeit besuchen.“ Dann zieht die Ausstellung nach Nienburg um und wird dort im Rahmen der inter-nationalen Wochen gegen Rassismus präsentiert werden. Die schulische Sozialarbeiterin Uta Sievers betonte: „Die Schülerinnen und Schüler haben wirklich ein tolles Projekt auf die Beine gestellt!“ Die Ausstellung hat nicht den Anspruch, alle Aspekte von Flucht und Ankunft in Deutschland zu be-leuchten. Sie soll vielmehr Denkanstöße geben und zu Gesprächen anregen. Deshalb ist im Anschluss geplant, die Roll Ups als Wanderausstellung in den Schulen im Landkreis Nienburg möglichst vielen Jugendlichen zu präsentieren und so möglichst viele für die Thematik zu sensibilisieren.
US
Zur Einsicht hier noch die einzelnen Roll-Ups
Flucht und Ankunft in Deutschland